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Vaseline gilt als Vintage. Und das nicht erst seit gestern. Einige Zeit wurde Petrolatum oder Vaseline als Inhaltsstoff ‚non grata‘ angesehen. Stattdessen wurde auf Silikone oder Lanolin zurückgegriffen. Doch neueste Studien belegen, dass der negative Ruf, der Vaseline anhaftet, nicht ganz so berechtigt ist, wie man dachte. Was hat es also mit diesem altbekannten Bestandteil der Kosmetik auf sich, dem nun wieder mehr Beachtung geschenkt wird?
Die wichtigsten Eckdaten zu Petrolatum
Vaseline, der Handelsname für den Inhaltsstoff Petrolatum, ist ein Mineralöl-Gemisch an Kohlenwasserstoffen. 70 bis 90 Prozent davon sind flüssig, und rund 10 bis 30 Prozent sind fest. Rohvaseline gilt als Nebenprodukt der Erdölgewinnung. Es wird einerseits in der Pharmazie eingesetzt und andererseits in kosmetischen Pflegeprodukten. Nach mehreren Reinigungsschritten entsteht eine gelbliche bis weiße Masse, die sehr fetthaltig ist.
Laut jüngsten Studien verhindert Petrolatum den Wasserverlust auf der Haut am effizientesten: Bei einem Petrolatum-Einsatz von fünf Prozent reduziert sich der Wasserverlust um 98 Prozent. Bei Lanolin, Mineralöl und Silikonarten um rund 20 bis 30 Prozent. Vaseline hat für deine Haut also hauptsächlich eine schützende Funktion.
Tipp
Vaseline ist entgegen hartnäckigen Mythen nicht krebserregend. Gemäß der EU-Kosmetikverordnung gilt der Einsatz des Stoffes in der Kosmetik als unbedenklich.
In diesen Produkten wird Vaseline verwendet
Vaseline wird vor allem in Pflegeprodukte gemischt, die den Wasserverlust der Haut vorübergehend stark minimieren sollen. Heutzutage wird Vaseline oft in Kombination mit Glycerin, Hyaluron oder Squalan eingesetzt. Folgende Pflegeprodukte können Vaseline beinhalten:
- Cold Creams, sehr reichhaltige, fetthaltige Cremen
- Handcremen
- Nachtcremen
- Heil- und Wundsalben
- Cremes für trockene und strapazierte Haut
- Produkte zum Abschminken
- Conditioner und Haarkuren
- Brillantine
- Lippenstifte
Diese Vorteile hat Vaseline für die Hautpflege
Vaseline legt sich wie ein schützender Film über die Haut und Haare. Wird Vaseline also in der richtigen Dosierung diversen Produkten beigemischt, bewahrt Petrolatum die Haut vor allem vor Wasserverlust und damit vor dem Austrocknen. Zusätzlich wirkt Vaseline hautregenerierend. Sie ist gut verträglich und reizarm. Daher unterstützt sie vor allem trockene, sensible Haut.
Vaseline pur verspricht dann Vorteile, wenn die Haut sehr beschädigt oder stark ausgetrocknet ist. Das kann beispielsweise bei extremen Wetterbedingungen vorkommen, sprich bei sehr großer Hitze oder Kälte. Oder wenn du es mit der Anwendung von Frucht- oder Retinsäuren übertrieben hast und die Haut geschädigt wurde.
Was sind die Nachteile von Petrolatum?
Vaseline dichtet die Haut sehr stark ab, wenn sie pur und reichlich aufgetragen wird. Die Haut als unser größtes Organ muss aber atmen können. Deshalb ist es wichtig, Vaseline nur lokal begrenzt und nicht übermäßig zu verwenden, damit die natürliche Hautbarriere intakt bleiben kann.
Die hautabdichtenden Eigenschaften von Vaseline können nämlich dazu führen, dass Schmutz, Bakterien, Abgase und andere Reizstoffe mit eingeschlossen werden und die Haut irritieren. Durch die Hautabdichtung verändert sich auch die mikrobielle Flora. Noch dazu wird die Funktion der Schweißdrüsen durch den dichten Film auf der Haut eingeschränkt.
Obwohl Petrolatum vor allem die Haut gegen Austrocknung bewahrt, kann es mit der Zeit den genau gegenteiligen Effekt haben. Durch die Abdichtung der Haut kommt es zu einem verlangsamten Abbau des Proteins Fillagrin. Doch dieser Prozess ist essenziell für die natürliche Feuchtigkeitsproduktion der Haut. Sprich: Vaseline kann die Haut langfristig trockener machen.
So wirkt sich Petrolatum auf die Umwelt aus
Vaseline ist ein Nebenprodukt der Erdölindustrie und hat in etwa jene Auswirkungen auf die Umwelt wie Erdöl selbst. Es ist schwer biologisch abbaubar, da die chemische Struktur aus Paraffinen und Olefinen sehr langlebig ist. Vaseline ist luftundurchlässig und löst sich weder in Wasser noch in Alkohol auf. Denk nur an die Ölteppiche von auslaufenden Öltankern.
Zersetzen lässt sich Petrolatum unter Einsatz von Chemikalien wie Farbverdünner, Aceton oder Reinigungsalkohol. Alternativ können andere Öle verwendet werden. Vaseline ist auch nicht gut recycelbar. Die Behälter der Vaseline sind es in der Regel schon.
Tipp
Vaseline kann nicht über den Sondermüll entsorgt werden. Bitte immer in Mengen kaufen, die du aufbrauchst.
Jetzt nachhaltige und moderne Alternativen finden!
Unsere Vintage Vaseline ist mit Sicherheit nicht das umweltfreundlichste Produkt, aber es ist auch nicht so schlecht wie ihr Ruf. Wenn du Vaseline wirklich nur dann verwendest, wenn deine Haut große Strapazen durchgemacht hat, dann hast du mit diesem Inhaltsstoff einen unschlagbaren Helfer. Ansonsten solltest du eher auf alternative, feuchtigkeitsspendende Produkte zurückgreifen. Dies hilft dir dabei, deine Haut zu entlasten und so für eine reibungslose Wirkung sorgen zu können.