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Ist Cetearyl Alcohol, auch Cetearylalkohol genannt, schädlich für Haut und Haar? Oder sind Produkte auf dieser Basis unbedenklich? Wenige Inhaltsstoffe sind so heiß diskutiert wie Alkohol. Daher haben wir uns den Inhaltsstoff näher angesehen. In diesem Artikel erfährst du, ob es so etwas wie guten oder schlechten Alkohol in der Kosmetik gibt und welcher Kategorie Cetearyl Alcohol als Inhaltsstoff angehört.
Was genau ist Cetearyl Alcohol und wie wirkt es?
Obwohl zu den Alkoholen eine breite Masse an chemischen Verbindungen gehören, kann man sie grob in zwei Klassen unterteilen. Der Einfachheit halber nennen wir sie die guten und die schlechten. In der Kosmetik finden beide ihre Anwendung. Die gute Nachricht vorweg: Cetearyl Alcohol gehört zur ersten Gruppe.
Denn dieser gehört nicht zu den klassischen Alkoholen. Diese kennt wohl jeder. Hauptsächlich begegnen sie uns in Form von Ethylalkohol in alkoholhaltigen Getränken. Diese Art von Alkohol kann reizend wirken und hat daher gerade in Kosmetikprodukten für empfindliche Haut nichts verloren.
Im Gegensatz dazu ist Cetearylalkohol ein sogenannter Emulgator. Er unterstützt und stabilisiert die Bindung von Öl und Wasser. Diese lassen sich aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften nicht einfach zu einem emulgierenden Gemisch verbinden. Cetearyl Alcohol verdickt folglich manche Produkte und sorgt damit für eine Konsistenz, die leicht aufzutragen ist.
Diese Produkte beinhalten in der Regel Cetearyl Alcohol
Cetearyl Alcohol ist ein sogenannter Fettalkohol. Dazu zählen neben Cetearylalkohol Stearylalkohol, Cetylstearylalkohol und Cetylalkohol. Sie sind Konsistenzgeber und Emulgatoren für Kosmetikprodukte und biologisch abbaubar. Aufgrund dieser Eigenschaften findet Cetearyl Alcohol hauptsächlich in Produkten der Naturkosmetik Anwendung und ist ein gern gesehener Bestandteil bei der Herstellung diverser Kosmetika:
- Seife
- Haarspülungen
- Shampoos
- Seren
- Feuchtigkeitscremes für Gesicht und Hände
Wie sich guter und schlechter Alkohol unterscheiden
Zu den guten Alkoholen zählen wir in der Kosmetik die sogenannten Wachs- und Fettalkohole, wie Stearylalkohol, Cetylstearylalkohol und Cetylalkohol. Diese zeichnen sich durch ihre langen Molekülketten aus. Aufgrund ihrer größeren Moleküle fällt es Fettalkoholen schwerer, in Poren einzudringen. Sie sind im Großen und Ganzen auch öliger als schlechte Alkohole und fördern die Bildung von Emulsionen. Zu ihren besten Eigenschaften zählen:
- Sie sind wunderbare Stabilisatoren. Fettalkohole, wie Cetyl Alcohol, sind tolle Emulgatoren und stabilisieren durch die Bildung von Emulsionen Kosmetikprodukte.
- Sie verdicken Produkte auf natürliche Art.
- Sie sind ein natürlicher Weichmacher. Fettalkohole halten Haut und Haar auf natürliche Art geschmeidig
- Sie fungieren als natürliche Lipidbarriere und wirken als Barriere, das bedeutet, dass sie das Verdunsten von Wasser auf der Hautoberfläche entscheidend positiv für Haut und Haar beeinflussen.
Zu den schlechten Alkoholen zählen wir in der Kosmetik Ethylalkohol. Dieser hat viele negative Eigenschaften. Die hervorstechendste ist wohl, dass er auf die Haut eher austrocknend wirkt und dafür sorgt, dass die einzelnen Hautschichten gesamt eher weniger gut mit Feuchtigkeit versorgt werden. Außerdem kann schlechter Alkohol für folgende negativen Wirkungen verantwortlich sein:
- Verstärkte Entzündungen der Haut. Aufgrund seiner reizenden Eigenschaften kann schlechter Alkohol die Hautbarriere schädigen. Das mindert die natürliche Schutzbarriere der Haut und Infektionen oder entzündliche Krankheiten, wie Neurodermitis oder Akne, sind vermehrt möglich.
- Frühzeitige Hautalterung. Da Ethylalkohol die Haut austrocknen und freie Radikale fördern kann, fördert das die Faltenbildung.
- Alkohol reizt die Haut. Gerade empfindliche Haut kann Ethanol reizen. An sehr dünnen Hautstellen kann der Einsatz zu Irritationen führen.
Warum nutzt man dann auch “schlechte” Alkohole häufig?
Obwohl schlechte Alkohole viele negativen Eigenschaften aufweisen, haben sie auch viele positive. Darum nutzt man sie in der Kosmetikindustrie trotzdem gerne. So ist es selten, dass schlechter Alkohol Allergien auslöst. Außerdem hat er einen mattierenden Effekt, wirkt ähnlich wie Tenside und ist ein beliebtes Konservierungsmittel.
Dennoch solltest du Acht geben, wenn schlechte Alkohole in deinen Kosmetikprodukten zur Anwendung kommen. Denn es kommt auf die Konzentration des Alkohols im Produkt an. Als Faustregel dafür gilt: Wenn du dir die INCI Liste deiner Kosmetika näher ansiehst und einen schlechten Alkohol innerhalb der ersten fünf aufgeführten Posten findest, dann ist die Konzentration im Regelfall zu hoch.
Die besten Alternativen zu Kosmetika mit Alkohol
Vielleicht hast du von dieser Alternative zu schlechtem Alkohol schon einmal gehört: Diole. Sie sind verträglich, spenden Feuchtigkeit und reizarm. Dabei ähnelt ihr Wirkungsgrad dem des Alkohols. Daher finden sie auch mehr und mehr Anklang in der Naturkosmetik. Denn gerade hier versuchen Hersteller so gut es geht auf schlechten Alkohol zu verzichten. Ob du bereits ein Produkt mit Diolen verwendest, erkennst du an den folgenden INCI Bezeichnungen (in alphabetischer Reihenfolge):
- Pentylene Glycol
- Propylene Glycol
- Propanediol
- Butylene Glycol
Erfahre jetzt mehr über Cetearyl Alcohol in der Kosmetik!
Wir haben für dich herausgefunden, dass es gute und schlechte Alkohole gibt. Da aber nichts auf dieser Welt nur schwarz oder weiß ist, haben auch schlechte Alkohole gute Eigenschaften. Aufgrund derer werden sie trotzdem gerne in der Kosmetikindustrie verwendet. Wenn du dein Wissen über Fettalkohole wie Cetearyl Alcohol vertiefen willst, dann lies hier weiter.