Benzylalkohol – diese Funktionen bietet der Inhaltsstoff

Der Begriff Benzylalkohol ist den meisten ein Begriff, was sich aber genau dahinter verbirgt, wissen die Wenigsten. Häufig kommt Benzylalkohol als Duftstoff in Kosmetikprodukten und Medikamenten vor. Wird er Lebensmitteln zugesetzt, bekommt er eine E-Nummer, in diesem Fall wird er als E1519 deklariert. Benzylalkohol ist aber auch in vielen natürlichen Ölen enthalten. Doch was steckt tatsächlich hinter Benzylalkohol? 

Diese Funktionen bietet Benzylalkohol im Alltag

Zu den häufigsten Stoffen in Kosmetika gehört Benzylalkohol. In Lebensmitteln funktioniert er als Aromastoff und als Duftstoff. Es hat ein dezentes Mandelaroma und wirkt zudem konservierend sowie desinfizierend. Bakterien werden abgetötet und so sorgt Benzylalkohol dafür, dass Kosmetika länger halten. Neben der Bezeichnung Benzylalkohol beziehungsweise Benzylalcohol erkennst du den Inhaltsstoff auch an den Namen Phenylmethanol oder Phenylcarbinol. Die E-Nummer in Lebensmitteln lautet E 1519. Sein Ursprung ist synthetisch oder pflanzlich. Wie es der Name verrät, ist er ein Alkohol, denn seine chemische Verbindung gehört in die Stoffklasse der Alkohole.

In Kosmetika findet er als Duftstoff seine Verwendung und ist ein Bestandteil von Parfüms und Aromen. Zudem wirkt er als Konservierungsmittel und schützt die Produkte so vor dem mikrobiellen Verderb. Außerdem dient er als Lösungsmittel und bringt andere Stoffe in Lösung, genauso wie er viskositätsregelnd arbeitet. Das heißt, er verringert oder erhöht die Viskosität (Zähigkeit) in einer Flüssigkeit.

In welchen Fällen wird Benzylalkohol verwendet?

Neben Kosmetik kommt Benzylalkohol in vielen weiteren Produkten vor. Es wird dank seiner pflegenden Eigenschaften in vielerlei Hinsicht zu einer guten Wahl, was auch die Herstellung weiterer Produkte vereinfacht. Da Benzylalkohol äußerst löslich ist und den vorhandenen Geschmack und Duft erweitert, eignet es sich in vielen Konstellationen. So ist es geeignet für die Herstellung von:  

• Arzneimitteln und Medizinprodukten,
• Back- und Süßwaren,
• Gelatine,
• Hustenbonbons,
• Süßigkeiten,
• Schokolade,
• Kuchen,
• Cocktails,
• Likören,
• Abbeizern,
• Entwicklungsbeschleunigern,
• Kohlepapier,
• Schellack und
• Tinte vor.

Speziell in der Kosmetik findest du Benzylalkohol dank seiner löslichen und zudem stark pflegenden Eigenschaften in den folgenden Produkten:

• Parfums,
• Duftwassern,
• Aftershaves,
• Haarspray,
• Haarfärbemittel,
• Duschgel,
• Nelkenöl,
• Sonnencreme,
• Hautpflegeprodukte (mit Vaseline) und
• parfümierter Kosmetika.

Benzylalkohol wird aber nicht nur synthetisch hergestellt, sondern ist auch ein natürlicher Bestandteil in ätherischen Blütenölen. Dort funktioniert er als Riech- und Aromastoff, zum Beispiel in Duftpflanzen wie Ylang-Ylang, Tuberose, Jasmin und Goldlack. In echtem Rosenöl kommt es ebenfalls vor, genauso wie in den herrlich duftenden Hyazinthen oder in Blüten von Cassia Absus sowie in Robinia pseudo-acacia.

Wie Benzylalkohol bei Kopfläusen zur Entlastung wird

Benzylalkohol kann auch bei der Behandlung von Kopfläusen hilfreich sein. In den USA gibt es ein Medikament, was sich direkt „Benzyl Alcohol Topical“ nennt. Hier ist der Hauptwirkstoff Benzylalkohol und es kommt dort zur Behandlung von Kopfläusen zum Einsatz. Der Wirkstoff sorgt dafür, dass die Läuse ihre Luftkanäle nicht mehr schließen können. So kann das Öl des Medikaments ungehindert eindringen, was dazu führt, dass die Läuse ersticken. Sie werden dann ganz normal mit der nächsten Haarwäsche ausgespült. Für uns Menschen soll das Medikament nicht schädlich sein. In Deutschland kommt dieses zur Läuse-Behandlung aber noch nicht zum Einsatz.   

Da auch Shampoos, Haarsprays und Haarfärbemittel Benzylalkohol enthalten, könnte man auf den Gedanken kommen, damit einfach die Kopfläuse zu behandeln. Das funktioniert allerdings nicht, da die Konzentration und Zusammensetzung hier nicht dafür gedacht ist, Läuse zu bekämpfen. Solltest du unter einem Kopflausbefall leiden, wendest du dich besser an einen Arzt oder Apotheker.   

Ist Benzylalkohol als Inhaltsstoff bedenklich?

Benzylalkohol in seiner Reinform ist nicht unbedenklich. Es kann zum Beispiel die Augen stark reizen oder gar das zentrale Nervensystem schädigen. Außerdem kann der Stoff die Atmung beeinflussen, den Blutdruck abfallen lassen, das Blut übersäuern und dazu führen, dass sich zu wenige Thrombozyten (Blutplättchen) bilden. Zudem kann er zu einem Nieren‐ und Leberversagen und einem Herzkreislaufzusammenbruch führen. Das gilt natürlich nicht für Kosmetikprodukte, in denen Benzylalkohol enthalten ist. Hier ist die Konzentration viel zu gering für solch schwerwiegende Schäden.

Dort wirkt es mitunter leicht hautreizend, eine krebsfördernde Wirkung konnte in Tierversuchen nicht nachgewiesen werden. Vorsicht ist bei Medikamenten mit Benzylalkohol in Bezug auf Früh- und Neugeborene geboten, hier dürfen diese Medikamente nicht zum Einsatz kommen. Einige Menschen leiden auch unter einer Kontaktallergie gegen Benzylalkohol. Das macht sich zum Beispiel bei Vaseline bemerkbar, wo eine höhere Konzentration davon enthalten ist.

Doch weitestgehend ist der Inhaltsstoff für Erwachsene und auch für Kinder unbedenklich. Die gesundheitlichen Folgen beziehen sich in erster Linie auf die Reinform und sehr große Mengen Benzylalkohol. In Kosmetik kommen so kleine Mengen vor, dass sie lediglich auf die Haut aufgetragen und später wieder abgewaschen werden.

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Benzylalkohol ist Bestandteil einiger Kosmetikprodukte und als Inhaltsstoff weitestgehend unbedenklich. Es können aber Hautreizungen und Kontaktallergien auftreten, dann ist es wichtig, dementsprechend zu reagieren. Doch von den meisten wird der Aromastoff gut vertragen. Möchtest du mehr gute Wirkstoffe in deiner Kosmetik erfahren? Dann bist du bei und genau richtig.