GesichtspflegeAnti-AgingMake UpHaarpflegeHautpflegeK-BeautyReviewsInhaltsstoffe
Sodium Palmate

Sodium Palmate – warum hier Vorsicht geboten ist!

Datum: April 21, 2022
Von: Lisa Fink
Lesezeit: 
3 Minuten

In diesem Artikel:

Sodium Palmate ist ein toller Inhaltsstoff für die Pflege der Haut, denn er ist rückfettend, feuchtigkeitsspendend und regenerierend. Das Problem liegt primär in der Produktion des Palmöls, das dafür benötigt wird. Denn Regenwald muss den Palmölplantagen in großem Stil weichen. Sind also Sodium Palmate jetzt ganz zu meiden oder gibt es auch hier wie so oft einen goldenen Mittelweg? Wir fassen die Fakten zusammen und zeigen dir, welche Alternativen sich eignen.

Was genau sind Sodium Palmate und wie wirkt der Stoff?

Sodium Palmate sind Natriumsalze von Palmöl-Fettsäuren. Sie gelten als Tenside pflanzlichen Ursprungs, die als für die Haut mild eingestuft werden und daher empfehlenswert sind. Tenside unterstützen eine gleichmäßige Verteilung von Reinigungsprodukten auf Haut, Haaren und Zähnen. Mit Sodium Palmate geschieht das sehr schonend.

Sodium Palmate besitzen daher alle Eigenschaften, die eine waschaktive Substanz haben sollte. Es ist ein optimaler Emulgator, das heißt es verbindet eigentlich nicht vermischbare Stoffe wie Fette und Wasser zu einer feinen Emulsion. Diese lässt sich sehr gleichmäßig auf Haut und Haaren verteilen, was den Reinigungsprozess optimiert. Sodium Palmate werden vor allem in Seife verwendet.

Die wichtigsten Eigenschaften von Palmöl

Palmöl oder Elaeis guineensis Oil unterstützt vor allem strapazierte, trockene Haut ideal. Der hohe Vitamin E-Gehalt fördert die Regeneration der Haut nach zu viel UV-Strahlung. Palmöl wirkt antioxidativ, beugt Fältchen vor und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit, indem es auf natürliche Weise die Schutzschicht der Haut stärkt. Palmöl in der Kosmetik wäre an sich also eine gute Option, sowohl die Gesichts- als auch die Körperhaut gesund zu erhalten. Wenn du einen der folgenden Inhaltsstoffe auf deinen Produkten findest, steckt dahinter fast immer Palmöl:

  • Sodium Palmate, Sodium Palm Kernelate, Palmic Acid;
  • Coconut Butter Substitute/Equivalent (CBD/CBS);
  • Cetearyl/Cetyl Alcohol;
  • Emulsifiers E471;
  • Fatty Alcohol Sulphates;
  • Glyceryl Laurate/Stearate;
  • Sodium Dodecyl Sulphate;
  • Sodium Isostearoyl Lactylaye;
  • Sodium Laureth Sulphate, Sodium Lauryl Sulfoacetate/Sulphate;
  • Steareth -2/ -20, Stearic Acid.
Tipp
Auf Lebensmitteln wird oft einfach ‚Vegetable oil‘ (Pflanzenöl) angegeben.

Darauf musst du bei der Verwendung von Palmöl achten

Der Inhaltsstoff Palmöl in Kosmetika hat nur Vorteile und die meisten Kosmetikfirmen wollen oder können nicht bis dato auf den Einsatz von Palmöl verzichten. Selbst in Naturkosmetik kommt Palmöl vor. Daher ist es essenziell, dass du darauf achtest, ob es auf den Produkten deiner Wahl eine Kennzeichnung von fair gehandeltem Palmöl gibt. Dieses ist bis zu dreimal teurer, aber wenn dir Umwelt und fairer Handel wichtig sind, lohnt sich das allemal. Ansonsten solltest du versuchen, auf alternative Waschsubstanzen umzusteigen.

Wenn du Produkte mit fair getradetem Palmöl wählst, unterstützt du auch jene Kleinbauern, die schon seit langem sozial und ökologisch verträgliches Palmöl produzieren. Diese Farmer stammen meist aus ärmeren Ländern, deren Lebensgrundlage ohne den Anbau von Palmöl zerstört werden würde.

Diese ökologischen Risiken hat Palmöl

Ölpalmen werden vor allem in südostasiatischen Ländern, in Afrika und Südamerika angebaut, kurz in tropischem Klima. Dort gedeiht auch der Regenwald, der schlichtweg abgeholzt wird, um gigantischen Plantagen mit Ölpalmen Platz zu machen. Diese Rodung hat aber massive Auswirkungen:

  • Sie fördert eine schnellere Klimaerwärmung, da Brandrodung sehr viel Kohlenstoff freisetzt.
  • Einwohner werden zwangsumgesiedelt und verlieren ihre natürliche Umgebung. Agrarfläche für Lebensmittel fehlt, was zu Mangelernährung führt.
  • Pflanzen- und Tierarten werden dezimiert oder ganz ausgerottet.
Wusstest du?
Ein Hektar Regenwald bindet bis zu 300 Tonnen Kohlenstoff. Im Vergleich bindet ein Hektar Palmölplantagen gerade mal 40 Tonnen.

Alternativen zu Palmöl

In Deutschland fließen zirka 40 Prozent des Palmölkonsums in die Energieerzeugung wie in „Bio-Diesel“, 40 Prozent in Lebensmittel, vor allem in Fertigprodukte, und etwas unter 20 Prozent in die Kosmetik und die Reinigungsindustrie. Was du also auf jeden Fall tun kannst ist, weniger Fertigprodukte zu kaufen und mal mit dem Rad oder den Öffis zu fahren.

Als vielversprechend gilt die Acrocomia-Palme, die ganz ähnliche Früchte wie die Ölpalme trägt. Sie wächst auch in trockeneren, subtropischen Regionen wie Florida oder Argentinien. Allerdings ist diese Palmsorte nicht ganz so ertragreich. Es gibt auch schon europäischen Firmen, die Tenside aus Ölen wie Raps oder Sonnenblumen extrahieren. Dieses Verfahren ist aber derzeit noch sehr aufwändig.

Profitiere jetzt selbst von einer starken Hautpflege!

Sich eines Problems bewusst zu werden, ist der erste und wichtigste Schritt, eine Gewohnheit zu ändern. Palmöl kannst du derzeit noch kaum ganz vermeiden. Doch jeder von uns hat die Wahl, den Konsum von Palmöl auf verschiedenste Arten einzuschränken, ohne dabei ganz auf die vielen positiven Eigenschaften des Öls in der Kosmetik verzichten zu müssen. Nimm dir einfach Zeit, im Internet zu recherchieren und herauszufinden, welche Kosmetiklinie auf Palmöl aus fairem Anbau setzt. Weitere Inhaltsstoffe findest du bei uns hier bei BetterBeauty natürlich ebenfalls.

Ein Projekt der RIK JAMES Media GmbH. 
magnifiercrossmenu