In diesem Artikel:
Festes Shampoo beziehungsweise Haarseife erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Vor allem aus umwelttechnischen Gründen greifen viele Menschen zur verpackungsärmeren Alternative. Zudem möchten sie ihren Haaren weniger Chemie zumuten. Doch wusstest du, dass du Haarseife auch ganz einfach selbst herstellen kannst? In diesem Beitrag stellen wir dir die passenden Rezepte für deine Seife vor.
Diese Vorteile von Haarseife solltest du kennen
Vergleichen wir Haarseife mit herkömmlichen Shampoos, werden einige Vorteile deutlich. Zum Beispiel beinhalten sie keine chemischen Tenside, dafür aber pflegende und natürliche Inhaltsstoffe. Deinen Haaren tut das gut, denn dadurch ist das Produkt schonender, als normale Shampoos. Auch die Umwelt wird geschont, denn du hast nicht unzählige Plastikflaschen in deinem Badezimmer stehen.
Mit einem Stück Haarseife kommst du ungefähr so lange aus wie mit zwei Flaschen Shampoo. Damit sparst du Verpackung und Geld. In der Regel sind die Haarseifen nicht in Plastik verpackt, sondern in einem kleinen Pappschächtelchen. Noch besser ist es allerdings, wenn du dein festes Shampoo selbst herstellst. Dann weißt du genau, was für Inhaltsstoffe enthalten sind und kannst die Zusammensetzung direkt auf deine Bedürfnisse abstimmen.
So kannst du Haarseife ganz einfach selber machen
Es gibt zwei Varianten, wie du deine Shampooseife selbst herstellen kann: Du kannst vorhandene Kernseife nutzen oder Seife von Grund auf selbst produzieren (sieden). Falls du Anfänger bist, empfehlen wir dir die erste Variante. Hier nutzt du eine fertige Kernseife und verfeinerst diese nach deinen Wünschen. Seife selbst zu sieden, ist nicht ganz einfach, dazu musst du mit Natriumhydroxid arbeiten.
Diese Zutaten sind für die eigenen Haarseifen geeignet
Wenn du Haarseife aus Kernseife herstellen möchtest, benötigst du dazu vier Grundzutaten:
- Kernseife (circa 300 g)
- Olivenöl
- ätherische Öle (Lavendel, Pfefferminz, Rose, etc.)
- Wasser
Diese Grundzutaten kannst du dann noch je nach Wunsch erweitern. Zum Beispiel mit ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe, um die Seife einzufärben. Sheabutter oder Kokosöl anstelle von Olivenöl eignen sich auch gut. Weitere tolle Öle sind Distelöl, Rizinusöl oder Traubenkernöl. Möchtest du deine Seife selbst sieden, brauchst du dazu noch Natriumhydroxid.
Unser Rezeptvorschlag für selbst gemachte Haarseife
Wir stellen dir im Folgenden beide Varianten zum Herstellen von Seife vor. Solltest du auf bestimmte Inhaltsstoffe der Haarseife allergisch reagieren, kannst du diese im Rezept natürlich nach Belieben austauschen. Hier unsere zwei Anleitungen für dich:
Haarseife aus Kernseife ohne Lauge (für Anfänger):
Für 300 g Haarseife benötigst du folgende Zutaten:
- 300 g Kernseife
- 2 EL Olivenöl
- 10 Tropfen ätherisches Öl (Lavendel, Rose, Pfefferminz, etc.)
- etwas Wasser
- nach Bedarf Lebensmittelfarbe und Kräuter
Zubereitung:
- Die Kernseife kleinraspeln und warmes Wasser hinzufügen. Beides miteinander vermengen, bis es eine homogene Masse ergibt.
- Olivenöl oder anderes Öl nach Wahl sowie die ätherischen Öle hinzufügen. Wenn du magst, kannst du noch etwas kleingehackte Kräuter und Lebensmittelfarbe untermischen.
- Vermenge die Masse und gebe sie in eine Seifenform. Nach ein paar Stunden ist die Haarseife trocken.
Haarseife mit Lauge (Seife selbst sieden)
Du kannst deine Seife mittels Laugenverfahren auch selbst sieden. Dazu benötigst du für 300 g Shampooseife folgende Zutaten:
- 75 g Kokosöl
- 75 g Distelöl (gut für fettiges Haar geeigent!)
- 105 g Olivenöl
- 45 g Sheabutter
- 41,15g Natriumhydroxid 100ml Wasser
- 10 Tropfen ätherisches Öl,
- nach Bedarf Lebensmittelfarbe und Kräuter
Zubereitung:
- Vorbereitungen treffen: Fenster öffnen, Schutzkleidung, Handschuhe und Schutzbrille anziehen.
- Das Natriumhydroxid nach und nach ins Wasser geben und vorsichtig umrühren. Die Temperatur darf nicht zu hoch eingestellt sein. Lauge beiseite stellen und abkühlen lassen.
- Die Öle und die Sheabutter bei kleiner Temperatur langsam schmelzen. Hat die Masse 30 Grad Celsius erreicht, kannst du sie mit der warmen Lauge vermischen.
- Gieße nun die Masse nochmal durch ein Sieb und füge nach Wunsch Lebensmittelfarbe und Kräuter hinzu.
- Nun kannst du die Seife in die Seifenform schütten und lässt sie mehrere Tage stehen. Je länger du deine Seife nach der Herstellung ruhen lässt, desto milder wird sie.
Achtung: Natriumhydroxid ist im unverseiften Zustand ätzend. Daher solltest du nur am offenen Fenster arbeiten oder noch besser eine Atemschutzmaske tragen. Handschuhe, Schutzbrille und Schutzkleidung sind Pflicht! Die Utensilien, mit denen du die Lauge herstellst, sind für Lebensmittel dann nicht mehr geeignet.
Die wichtigsten Tipps zur Anwendung deiner Haarseife
Die Anwendung der Haarseife unterscheidet sich von der eines normalen Shampoos. So schäumst du die Seife in deinen Händen auf und gibst den Schaum dann in deine Haare und auf deine Kopfhaut. Danach spülst du das Shampoo gründlich aus. Es kann sein, dass sich deine Haare erst mal an das feste Shampoo ohne künstliche Zusätze gewöhnen müssen.
Nicht selten wirken die Haare erst mal strähnig. Mit der Zeit gewöhnen sie sich aber daran. Apfelessig mit Wasser verdünnt sorgt dafür, dass deine Haare glänzender und leichter kämmbar werden. Das verhindert auch, dass sich Kalkseife im Haar ablagert. Nach der Haarwäsche solltest du die Seife in einem Seifensäckchen oder einer Seifenschale aufbewahren. Dort ist sie geschützt und kann gleichzeitig gut trocknen.
Wie du die Haarseife in deine Körperpflege einbindest!
Selbstgemachte Haarseifen sind nicht nur besser für die Umwelt und deine Haare, sondern wecken auch deine Kreativität. Du kannst mit den Zutaten, Düften und Formen der Seifen spielen. Möchtest du mehr zum Thema Haarpflege erfahren? Dann bist du bei uns genau richtig. Gerne stellen wir dir die häufigsten Ursachen für Haarbruch vor und zeigen dir, wie du auch dein Haaröl selber machen kannst.