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Kann Retinol schädlich sein? Darauf kommt es an

Datum: Januar 30, 2022
Von: Lisa Fink
Lesezeit: 
3 Minuten

In diesem Artikel:

Die Kosmetikindustrie ist voller Produkte, die dir versprechen, die Zeichen der Hautalterung umzukehren. Doch nicht alle Kosmetika halten auch, was sie versprechen – mit einer Ausnahme: Retinol. Wenn es um Hautpflege geht, gibt es wirklich nichts, was mehr gelobt wird. Der revolutionäre, verjüngende Wirkstoff gilt als wahres Wundermittel für die Haut. Kann Retinol also überhaupt schädlich sein? Wir sagen, es kommt darauf an! 

So wirkt Retinol als Wirkstoff in deiner Kosmetik

Retinol ist, zusammen mit anderen Retinoiden, im Wesentlichen ein Derivat von Vitamin A. Es wird seit Jahren zur Behandlung von Akne genutzt, ist aber in letzter Zeit für viele ein Teil der täglichen Hautpflege geworden. Beispielsweise im Kampf gegen Falten kommt der Wirkstoff immer mehr zum Einsatz. Er wird Hautpflegeprodukten außerdem zugesetzt, um Pigmentflecken zu bleichen, die Kollagenproduktion anzukurbeln und das Hautbild generell zu verbessern.

Retinol wirkt, indem das kraftvolle Vitamin A die Basalzellen in der untersten Schicht der Haut dazu anregt, sich zu teilen. Als Ergebnis bilden sich mehr neue Hautzellen, die an die Hautoberfläche wandern. Je mehr Retinol du nun aufträgst, desto mehr neue Zellen erscheinen. An diesem Punkt setzt ein Mechanismus ein, der die überschüssige Haut abstoßen will – das ist der Peeling-Prozess. Dadurch werden verstopfte Poren frei und Akne-Narben heilen besser. Darüber hinaus kann das Vitamin A Enzyme stoppen, die normalerweise für den Abbau von Kollagen verantwortlich sind.

Warum eine zu hohe Aufnahme von Retinol schädlich ist 

Aufgrund der nachgewiesenen Wirkung findest du Retinol häufig in Anti-Aging-Cremes oder in Produkten gegen Akne. Doch wie bei so vielen Wirkstoffen macht auch hier die Dosis das Gift. So fabelhaft sich das Wundermittel also anhört, so schädlich kann es unter Umständen mit seinen Nebenwirkungen sein.

Nutzt du Retinol in höheren Mengen, kann es zu einer sogenannten Hypervitaminose kommen. In dem Fall stehen Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen an der Tagesordnung. Darüber hinaus können trockene Haut, Haarausfall, aufgeplatzte Lippen, Muskel- und Knochenschmerzen und sogar Lebererkrankungen entstehen. Die Anwendung ist außerdem nur nachts zu empfehlen, da deine Haut durch das Vitamin A Derivat UV-empfindlich wird. Sonnencreme ist bei der Anwendung am hellen Tag also unabkömmlich. 

Diese Mengen sind für Retinol in der Kosmetik zu empfehlen 

Letztendlich ist die Ausgewogenheit entscheidend. Retinol ist per se nicht schädlich, sondern nur, wenn es in zu hohen Mengen auf deinen Körper wirkt. Nicht abzustreiten ist jedoch, dass es sich um einen verhältnismäßig aggressiven Wirkstoff handelt. Du solltest deshalb nur zu Retinol Cremes oder Seren greifen, die eine bestimmte Konzentration aufweisen. 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt als maximal tolerierbare tägliche Aufnahmemenge drei Milligramm Retinoläquivalente an. Das bedeutet, dass du deinem Körper durch Nahrung oder Kosmetika nicht mehr als das zuführen darfst. In der Regel wird dieser Höchstwert jedoch nicht überschritten. Selbst dann nicht, wenn du dich Vitamin A-reich ernährst und regelmäßig Retinol Produkte benutzt. Retinol ist daher nicht zwangsläufig als gefährlich einzustufen. Wer dennoch darauf verzichten möchte, kann zu der milderen Alternative für die Versorgung der Haut mit Vitaminen greifen: Bakuchiol

Für welche Personengruppen ist Retinol nicht geeignet?

Manche Personengruppen müssen sogar auf Retinol verzichten. Dies liegt in der Regel an einem besonders empfindlichen Zustand oder an anderen persönlichen Risiken. Die folgenden Personen sollten aus diesem Grund auf das Serum mit Retinol verzichten: 

  • Frauen nach der Menopause: Frauen nach der Menopause sollten zum Beispiel nur 1,5 mg Vitamin A aufnehmen. Das Gleiche gilt für Menschen mit einem erhöhten Osteoporose-Risiko. Über die Nahrung nehmen wir jedoch häufig mehr als 1,8 mg auf. Für diese Personengruppen ist zusätzliches Retinol daher nicht geeignet. 
  • Schwangere: Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist schwangere Frauen außerdem darauf hin, dass eine zu hohe Menge an Retinol zu Fehlbildungen des Kindes führen kann. Obgleich die Fehlbildungen nicht eindeutig auf Retinol zurückzuführen sind, solltest du hier Vorsicht walten lassen. Auch dann, wenn du einen Kinderwunsch hast. Bist du dir unsicher, kannst du immer deine Dermatologin oder auch deinen Gynäkologen fragen. Dort erhältst du ärztliche Expertise.

Mit der nötigen Vorsicht zur Hautpflege mit Retinol! 

Dass Retinol in hohen Dosen eine unerwünschte Wirkung mit sich bringt, bedeutet nicht, dass die gewünschte Wirkung ausbleibt. Im Gegenteil: Gehst du vorsichtig mit der Anwendung um, spricht absolut nichts gegen Retinol im Kampf gegen Akne, Falten und Co. So hast du es leicht, dein Hautbild mit Retinol zu verbessern und zusätzliche Vitamine in deine Pflege zu integrieren. Mehr zur optimalen Pflege deiner Haut findest du hier im Blog.

Ein Projekt der RIK JAMES Media GmbH. 
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