Die Wirkung der Brennnessel – auch kosmetisch eine gute Wahl

Mit Brennnesseln verbinden wir nicht unbedingt immer positive Gedanken. Dies könnte natürlich daran liegen, dass man bei einem Kontakt mit ihnen beim Spielen in der Kindheit schmerzende und juckende Pusteln davontrug. Kannst du dich auch noch erinnern? Aber die Brennnessel kann viel mehr als Schmerzen verursachen – Gott sei Dank! Du kannst dir mit ihr äußerlich und innerlich etwas Gutes tun, und zwar nicht nur mit Brennnesseltee. Was es damit auf sich hat und wie du die Brennnessel am besten nutzt, erfährst du hier!

Die wichtigsten Fakten zum Aussehen und zur Verbreitung

In unserer Gesellschaft wird die Brennnessel gerne als Unkraut abgestempelt – völlig zu Unrecht! Bereits im Mittelalter waren ihre heilenden Kräfte bekannt und geschätzt. Das Wachstum der Brennnessel lässt übrigens auf einen nährstoffreichen Boden schließen und neben vielen Anwendungsgebieten in der Kosmetik und Medizin kann man aus Brennnesseln auch hervorragenden Pflanzendünger machen – die sogenannte Brennnesseljauche.

Um sich vor Hautirritationen zu schützen, lohnt ein Blick auf die Art und den Aufbau des Heilkrauts, das gemeinhin auch unter ihrem lateinischen Namen Urtica bekannt ist. Unter den über 40 weltweiten Arten von Brennnesseln sind hierzulande vor allem die Kleine und die Große Brennnessel verbreitet. Der Name ist dabei Programm, denn während die Kleine Brennnessel nicht höher als einen halben Meter wird, kann die Große Brennnessel (auch Dioica genannt) eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen.

Aber keine Angst vor den Pflanzen, denn wenn du die Blätter von unten nach oben streichelst, vermeidest du Hautirritationen. Die Brennhaare der Heilpflanze sitzen nämlich auf der oberen Seite. Neben den Blättern bilden sie auch Blüten aus, die wiederum zu Samen werden. Diese “würstchenartigen” Auswüchse sind sehr nützlich – aber dazu und natürlich zu den Wurzeln der Brennnesseln später mehr!

So wirkt die Brennnessel für die Haut und für deine Haare

Das vielseitige Kraut hat tolle Eigenschaften für Haut und Haar. In erster Linie reguliert es dabei den pH-Wert, was wiederum bei fettiger Haut besonders zum Tragen kommt. Haarpflegeprodukte mit Brennnesselextrakt sind sehr beliebt, da sie zusätzlich zur Talgproduktion auch die Sauerstoffzufuhr zu den Haarzellen regulieren. Das Ergebnis sind weniger Schuppen und Juckreiz sowie ein besseres Haarwachstum.

Diese Hausmittel gibt es für die Kosmetik mit Brennnesseln

Wer das Kraut selbst sammeln möchte, kann daraus vielerlei gute Dinge herstellen. Neben dem reinen Brennnesselsaft und dem enthaltenen Histamin gibt es viele weitere Optionen, um deine Kosmetik Schritt für Schritt zu verbessern. Im Bereich der Kosmetik tust du Haut und Haaren mit der Brennnessel etwas Gutes – und so geht’s:

• Haarmaske: Dafür die Brennnesseln in brühendes Wasser geben und ziehen lassen. Die Blätter abseihen und die Flüssigkeit direkt (oder auch gemischt mit Buttermilch) in die Haare geben und nach einigen Minuten ausspülen.
• Dampfbad: Dieses reinigt die Poren und beruhigt die Haut. Brennnesseln geben dem Ganzen aber das gewisse Etwas. Dafür einfach eine handvoll Blätter ins dampfende Wasser geben und genießen. 

Welche Wirkung hat die Brennnessel aus medizinischer Sicht?

Brennnesseln, beispielsweise als Tee, haben im Körper eine entwässernde und reinigende Wirkung. Bei Harnwegsinfektionen oder auch einfach zur Entgiftung, spült Brennnesseltee Bakterien und Keime aus. Daraus ergibt sich eine sehr spezielle Behandlungsmethode für Beschwerden beim Mann. Gerne wird die Heilpflanze nämlich bei Prostatavergrößerungen verwendet. Generell hat sie eine heilsame Wirkung auf die gesamten Harnwege. Die Brennnessel verfügt darüber hinaus über eine entzündungshemmende Wirkung und wird auch gerne bei Erkrankungen des Magens und des Darms eingesetzt.

Auch eine äußerliche Anwendung ist durchaus üblich, denn die eigentlich ungeliebte Säure hat auch ihre positiven Wirkungen. Sie fördert nämlich die Durchblutung der Haut, was zu einem wärmenden Effekt führt. Diese Maßnahme kommt beispielsweise bei Rheuma-Patienten zum Einsatz. Den Brennnesselsamen wird außerdem eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben und auch bei lichter werdendem Haar kommt sie zum Einsatz.

Lässt sich die Brennnessel essen? Unsere Verzehr-Tipps

Die Antwort darauf lautet kurz und schmerzlos: Unbedingt! Brennnesseln sind eine vielseitige Wunderwaffe für den Speiseplan. Du leidest an zu wenig Eisen im Blut? So geht es vor allem vielen Frauen, die Brennnessel ist hier genau richtig, da sie einen hohen Eisengehalt hat. Für die Aufnahme benötigst du aber auch Vitamin C als Inhaltsstoff und damit kommt schon die nächste gute Nachricht. In Brennnesseln sind verhältnismäßig viel mehr Vitamin A und C enthalten als in Zitrusfrüchten. Zudem enthält die Heilpflanze auch noch 30 Prozent Eiweiß.

Aber wie verarbeitet man sie nun in der Küche? Grundsätzlich kannst du zwei Komponenten nutzen. Die Blätter, wobei sich vor allem die jungen Blätter an der Spitze der Pflanze eignen:

• Die Brennnesselblätter kannst du, wie Spinat, kurz blanchieren, das nimmt ihnen die Säure. Dann kannst du sie für Suppen, Saucen und Smoothies verwenden.
• Auch im Salat schmecken Brennnesselblätter herrlich. Am besten hackst du sie sehr klein, um auch hier die Brennhaare zu entschärfen. Du kannst aber auch mit einem Nudelholz über die Blätter gehen.
• Brennnesseltee ist der Klassiker in der Anwendung der Blätter. Wichtig ist dabei, dass du sie mit brühendem Wasser übergießt, es sollte aber nicht kochen.

Doch nicht nur die Blätter werden durch ihre Wirkung und die Eigenschaften zu einer sehr guten Wahl. Auch die Samen sind voller Nährstoffe und lassen sich auf verschiedenste Art und Weise nutzen:

• Die Samen lassen sich einfach trocknen und können dann als knuspriges Topping für Suppen verwendet werden.
• Wenn du einen guten Mixer hast, kannst du die getrockneten Samen auch pulverisieren.
• Frische Samen verfeinern sowohl Salate als auch ein Butterbrot.

Weitere Details über die Wirkung der Brennnessel

Du siehst also, bei der Brennnessel handelt es sich keinesfalls um Unkraut oder einen Schädling, sondern um eine anerkannte Heilpflanze. Obwohl wir unsere Beautyprodukte lieben, müssen es nicht immer teure Kosmetika sein, die dem Körper etwas Gutes tun. Bei uns findest du viele weitere Artikel rund um praktische Hausmittel, die mit wenig Geld große Wirkung entfalten – ob mithilfe von Granatäpfeln, Olivenöl oder Kurkuma.