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Leistenpilz

Leistenpilz – alles zu Entstehung, Behandlung und Prävention

Datum: März 13, 2022
Von: Lisa Fink
Lesezeit: 
5 Minuten

In diesem Artikel:

Bei einer Tinea inguinalis handelt es sich um eine Pilzinfektion der Haut. Sie tritt vor allem im Bereich der Oberschenkelinnenseiten sowie am Unterbauch in Höhe der Leistengegend auf. Sie kann sich aber auch auf die äußeren Geschlechtsorgane und die Gesäßregion ausweiten. Der Leistenpilz entsteht durch sogenannte Dermatophyten. Kommt es zu einer Infektion, zeigen sich Hautrötungen, Juckreiz und Brennen in der Leistenregion. Wir verraten dir, wie der Hautpilz entsteht, wie du ihn behandeln kannst und welche Maßnahmen du ergreifen solltest, um einem erneuten Pilzbefall vorzubeugen.

Worum handelt es sich bei einer Tinea inguinalis?

Die Tinea inguinalis ist eine Pilzinfektion der Leistengegend, die im Bereich der Oberschenkelinnenseite und des Unterbauchs auftritt. Die Mykose ist besser bekannt unter dem umgangssprachlichen Begriff Leistenpilz. Sie betrifft zum größten Teil junge, sportliche Männer. Da diese viel schwitzen, entwickelt sich zwischen Oberschenkeln und Hodensack ein Pilz. Dieser äußert sich durch Rötungen an den Oberschenkelinnenseiten, Abschuppungen der Haut, Juckreiz und führt gelegentlich zu Schmerzen.

Auslöser der Erkrankung sind Fadenpilze aus der Familie der Dermatophyten, die die Haut des Menschen besiedeln. Sie ernähren sich vornehmlich von Keratin und Kohlenhydraten. Da Keratin ein wesentlicher Bestandteil der Hornschicht der Haut ist, bietet diese einen idealen Nährboden für den Pilz. Die Infektion lässt sich leicht und schnell behandeln, sofern du bei auftretenden Beschwerden einen Arzt aufsuchst. Wartest du zu lange, kann die Erkrankung einen chronischen Verlauf nehmen.

Diese Symptome sind typisch für einen Leistenpilz

Bei der Tinea inguinalis zeigen sich zunächst rote Flecken an der Innenseite der Oberschenkel. Breitet sich der Leistenpilz aus, wirken die Ränder der betreffenden Stellen entzündet und schuppen sich. Die Mitte verblasst zunehmend und nimmt allmählich eine braune Färbung an. Zusätzlich treten Juckreiz und ein brennendes Gefühl auf. Erfolgt keine Behandlung, breitet sich die Pilzinfektion auf weitere Hautareale wie die Geschlechtsorgane oder das Gesäß aus. Folgende Symptome deuten auf einen Leistenpilz hin und sollten aus diesem Grund exakt analysiert werden:

  • Jucken und Brennen im Leistenbereich
  • starke Rötung mit rötlich-bräunlicher Farbe an der Innenseite der Oberschenkel bis hin zu den Genitalien oder dem Enddarm
  • Risse und Abschuppung der Hautoberfläche
  • geschwollene Lymphknoten im Leistenbereich
  • nässende Haut

In diesen Fällen ist das Risiko von Leistenpilz sehr groß

Pilze finden in dunklen, warmen, feuchten Umgebungen ideale Lebensbedingungen. Sie besiedeln mit Vorliebe Hautfalten und Füße. Von dort aus können sie auch auf andere Hautstellen überspringen. Neben dem körperlichen Allgemeinzustand, dem Gesundheits- und Hygienebewusstsein und den individuellen Lebensbedingungen beeinflussen diese Risikofaktoren eine Hautpilzerkrankung:

  • Diabetes mellitus: Eine unzureichend behandelte Zuckerkrankheit erhöht die Anfälligkeit für Fußpilz und überschießende Infektionen.
  • Hautpflegefehler: Eine falsche oder übertriebene Hautpflege stört die natürliche Schutzfunktion der Haut. Dadurch haben die Erreger leichtes Spiel.
  • Durchblutungsstörungen: Eine gestörte Durchblutung schwächt die Immunabwehr und begünstigt einen Pilzbefall.
  • Übergewicht: Durch ungünstige klimatische Bedingungen in den Hautfalten finden Dermatophyten einen idealen Nährboden.
  • Mangelnde Hygiene: Duschst du zu selten oder wechselst deine Unterwäsche nicht oft genug, begünstigt das Hautpilz und Fußpilz.
  • Medikamente: Antibiotika- oder Penicillinkuren beeinflussen die Mikroorganismen auf der Haut und hemmen deren natürliche Schutzfunktion. Krebsmedikamente und Kortison unterdrücken die Immunabwehr. Pilze können sich ungehindert vermehren.
  • Intime Kontakte: Pilzerreger übertragen sich beim Geschlechtsverkehr sowie bei der Nutzung unsauberer Wäsche und Toilettensitze.
  • Geschwächtes Immunsystem: Krankheiten wie HIV oder Krebs schwächen die Immunabwehr und begünstigen einen Pilzbefall.

So diagnostiziert der Arzt den Leistenpilz

Um eine Infektion schnell und effizient zu behandeln, solltest du schon bei den ersten Anzeichen eines Leistenpilzes einen Hautarzt aufsuchen. Das gilt vor allem, wenn du schwanger bist und die Ursache deiner Beschwerden unklar ist. Der Arzt erkennt eine Tinea inguinalis schon am Erscheinungsbild. In einem ausführlichen Anamnesegespräch informiert er sich über deine Lebensgewohnheiten und Beschwerden. Für eine sichere Diagnose macht er einen Abstrich am betroffenen Gewebe. Im Labor erfolgt die eingehende Untersuchung der Probe unterm Mikroskop. Die Mitarbeiter legen eine Kultur mit einem speziellen Nährboden an, um den Erreger rund um die Pilzerkrankung genau zu differenzieren. Anhand der Untersuchungsergebnisse leitet der Mediziner die geeigneten therapeutischen Maßnahmen ein, um dich gesundheitlich zu schützen.

Die Behandlung des Leistenpilzes

In den meisten Fällen behandeln Ärzte eine Tinea inguinalis lokal. Dazu verordnen sie Salben, Gele, Lösungen, Pasten, Cremes oder Puder. Diese enthalten oftmals Clotrimazol oderdasBreitband-Antimykotikum Bifinazol. Die pilzabtötenden Wirkstoffe zerstören die Zellmembran der Pilze und stoppen deren Wachstum. Gleichzeitig bekämpfen die Antimykotika bakterielle Erreger, die die Haut zusätzlich schädigen. Die Arzneimittel lindern Brennen und Juckreiz. Gleichzeitig haben sie entzündungshemmende Eigenschaften. Hast du einen starken Juckreiz, verschreibt der Arzt Kortison in Form von Salben oder Cremes. Diese sollten wasserfest sein, damit sie gut am Körper haften und nicht durch Schweiß wegspült werden.

Führt die lokale Therapie nicht zum gewünschten Erfolg, verordnet der Arzt oral einzunehmende Antimykotika. Bei sehr aggressivem Leistenpilz verschreibt er zusätzlich Kortison oder Antibiotika. Damit es nicht zu unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommt, solltest du deinem Arzt mitteilen, ob du säureneutralisierende Arzneien oder Blutverdünner einnimmst. Diese können die Wirkung beeinträchtigen. Da Antimykotika die Funktion der Leber herabsetzen, empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte.

Können Hausmittel gegen Leistenpilz helfen?

Hausmittel können die Beschwerden bei einem Hautpilz mildern. Sie ersetzen jedoch keine medikamentöse Behandlung. Wichtig ist, dass du die betroffenen Stellen trocken hältst, da der Pilz sich in einem feuchten, warmen Milieu zunehmend ausbreitet. Trockne dich nach dem Duschen oder nach schweißtreibenden Aktivitäten gut ab. Natron und Babypuder saugen die Feuchtigkeit auf.

Aloe vera pflegt die geschädigte Haut ebenfalls und lindert den Juckreiz. Kühle die Haut, indem du etwas Apfelessig, frischen Knoblauch oder Teebaum- und Lavendelöl auf die betroffenen Hautareale tupfst. Die Hausmittel verschaffen dir Linderung im Kampf gegen das quälende Jucken und tragen gleichzeitig zu einer gesünderen und nachhaltigeren Hautpflege im Alltag bei.

Jetzt langfristig für ein gesundes Hautbild sorgen!

Um einer erneuten Pilzinfektion vorzubeugen, ist eine gute Hygiene wichtig. Dusche dich täglich, vor allem nach dem Sport. Verwende dazu antibakterielle Produkte oder sanfte, pH-neutrale Duschgele ohne Duftstoffe. Verzichte auf synthetische Stoffe und trage lieber luftige Baumwollkleidung. Wechsle deine Unterhose täglich, oder wenn du viel schwitzt, auch öfter. Um die Pilzsporen zuverlässig abzutöten, solltest du Unterwäsche und Handtücher bei mindestens 60 Grad waschen. Achte auf ausreichend Schlaf sowie eine gesunde Ernährung, beweg dich viel an der frischen Luft und versuche, Stress zu vermeiden. So wird auch der Leistenpilz deutlich unwahrscheinlicher.

Ein Projekt der RIK JAMES Media GmbH. 
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